Zwischendurch gab es die GegenDieLangeweile auch auf Papier. Aber da es ein krasser Arbeitsaufwand war und es auch kaum Feedback darauf gab, haben wir dieses Projekt wieder eingestellt.
Vom Straßenschläger zum Verschwörungsideologen: Über den Neonazi, der
Ernst Kirchweger erschlug
Vortrag von Jacob Weyrauch
Do, 23.03.2023 | 19 Uhr | KSŠŠD, Mondscheingasse 11
Der Favoritner Kommunist und Antifaschist Ernst Kirchweger wurde am 31. März 1965 von einem jungen Neonazi niedergeschlagen und erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. Kirchweger, der während des NS-Regimes im organisierten antifaschistischen Widerstand tätig war, wurde so zum ersten politischen Todesopfer in Österreich nach 1945. Der Name des jungen Neonazis: Günther Kümel. Lediglich zehn Monate blieb er für die Tat inhaftiert; das Gericht sprach ihn vom Vorwurf des Totschlags frei und erkannte lediglich eine „Notwehrübertretung“.
Bis heute ist Kümel, der inzwischen im Rhein-Main-Gebiet wohnt, in neofaschistischen Netzwerken aktiv. Seine Geschichte verleiht ihm Authentizität und Autorität, er referiert gern bei Studentenverbindungen, Neonazi-Parteien, kommentiert eifrig online beim COMPACT-Magazin oder verfasst Artikel für Neonazi-Postillen.
Der Vortrag gibt einen Überblick darüber, wie eine Neonazi-Karriere aussehen kann: Vom Rechtsterroristen und Straßenschläger zum gefragten Referenten, Geschichtsrevisionisten und Verschwörungsideologen. Er blickt auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in Österreich und Deutschland, das Versagen der Justiz im Fall Kirchweger und die Kontinuitäten von Antikommunismus und Antisemitismus in der deutschsprachigen extremen Rechten.
Der Referent Jacob Weyrauch ist freier Journalist, Rechercheur und Bildungsreferent. Er schreibt u.a. für die Zeitungen LOTTA (Antifaschistische Zeitung für NRW; Rheinland-Pfalz und Hessen) sowie das Antifaschistische Infoblatt und publiziert zur extremen Rechten und anliegenden Spektren in Hessen und der BRD.
gruppe für organisierten antifaschismus [wien]
📆 Samstag, 24.06.2023
🕒 ab 20:00
📌 Venster99 (Stadtbahnbögen 99)
Wir wollen mit euch feiern!
Mit antirassistischem und feministischem Rap von LILA SOVIA, SCHWESTA
EBRA und GAZAL, zu queerfeministischem Brazilian Funk von ACHTBRÜSTE,
Breakbeats von JENOVA b2b ERIC49 hin zu Techno und Trance von AVIX 💫
Wenn ihr Lust auf sommerliche Cocktails, coole Preise an unserem
Glücksrad und Armkettchen von Solidarity4Alerta habt, dann seid ihr bei
uns richtig! ✨
Die ganze Zeit über wird es ein Awareness-Team geben – Don’t hesitate to
contact them!
Hintergrund der Party:
Wir erleben einen immensen rechten Backlash, gleichzeitig wird die
Repression gegen Antifaschist*innen weiter vorangetrieben. Antifa ist
notwendig wie schon lange nicht mehr – und kostet Geld.
Geld, um mobil zu bleiben und weiterhin faschistische Strukturen hier in
Wien und ganz Österreich zu bekämpfen und zukünftiger Repression zu
begegnen.
Also kommt alle vorbei, packt eure Genossis ein und habt mit uns eine
gute Zeit 🖤
– gruppe für organisierten antifaschismus [wien]
Antifaschistische Demonstration
So, 15.10.2023 | 16:00 Uhr | Karmeliterplatz, 1020
Im 2. Wiener Gemeindebezirk, in der Unteren Donaustraße, befindet sich
eine Immobilie mehrerer Neonazis. Hier im Grätzl treten FaschistInnen
u.a. mit dem Tarnnamen „Sozialismus jetzt“ auf und versuchen, mit
Aktionen und rechtsextremer Propaganda die Nachbarschaft zu
vereinnahmen. Jahrelang organisierte, bereits zu mehreren Haftstrafen
verurteilte Neonazikader, wie die HolocaustleugnerInnen Gottfried und
Karin Küssel, haben hier ihre Wohnungen.
Gerade im 2. Bezirk, der durch seine jüdische Vergangenheit und
Gegenwart geprägt ist, stellt die Präsenz faschistischer AkteurInnen
eine große Gefahr dar.
Leopoldstadt muss sicher sein für alle – auch jene, die nicht in das
engmaschige, faschistische Weltbild der Neonazis passen.
Am Sonntag, 15.10.2023 wollen wir am Karmeliterplatz in einer Kundgebung
über das neonazistische Netzwerk um die hier aktiven Kader informieren
und anschließend in einer Demonstration durch den Bezirk gehen. Eine
gemeinsame, solidarische Gegenoffensive ist umso stärker, wenn wir viele
sind.
In mehreren Redebeiträgen linker und antifaschistischer Gruppen werden
unterschiedliche Perspektiven auf das Rechte Netzwerk der im Bezirk
ansässigen Neonazis und damit verbundene Gefahren aufgezeigt.
Verbreitet unseren Aufruf gern, erzählt euren Freund:innen von der
Aktion und vor allem:
Kommt zur Demonstration am Karmeliterplatz!
– gruppe für organisierten antifaschismus [wien] –
WARUM ANTIFA? richtet sich an alle Menschen, die antifaschistisch aktiv sind oder sich für antifaschistische Politik interessieren. In unseren Kämpfen beobachten wir teilweise wenig Kontinuität, sowie eine Praxis die mehr von Aktionismus als von strategischen Überlegungen geprägt ist. Außerdem nehmen wir das Fehlen einer gewissen inhaltliche Basis für das eigene Agieren wahr, die sich etwa in der nicht-aufarbeitung sexualisierter Gewalt oder anderen Formen des Verrats an Genoss*innen zeigt.
Das wollen wir ändern.
In drei Veranstaltungen wollen wir unterstreichen, wie wichtig antifaschistische Praxis in all ihren Formen ist. Wir wollen Menschen ermutigen, sich antifaschistisch zu organisieren und aktiv gegen extrem rechte AkteurInnen zu kämpfen. Wir freuen uns auf ein Podium mit Genoss*innen, bei dem wir über Motivationen sprechen und aktuelle Diskussionen weiterführen werden. Als zweite Veranstaltung zeigen wir „Chemnitz triggert“, ein Film über rechte Gewalt in Ostdeutschland und die Kämpfe dagegen. Zum Abschluss haben wir Mathias Wörsching eingeladen, um über Faschismustheorien zu sprechen. Wir wollen mit ihm mögliche theoretische Grundlagen für antifaschistisches Handeln kennenlernen und diskutieren.
Warum Antifa?
Podiumsgespräch
Mi, 22.11.2023 | 19 Uhr | Pankahyttn, Johnstraße 45, 1150 Wien
Ab 19 Uhr ist die Bar geöffnet, das Podium beginnt um 19:30 Uhr.
Zum Start unserer Veranstaltungsreihe wollen wir die Frage diskutieren, die bereits im Titel steht:
Warum sind Menschen überhaupt antifaschistisch aktiv? Was sind Beweggründe die eigene Freizeit – oder sogar noch mehr – antifaschistischen Kämpfen zu widmen? Auf dem Podium werden einige Antifaschist*innen ihre Perspektiven und Beweggründe mit uns teilen. Wir wollen wissen, was Antifa für die Podiumsgäste bedeutet und dabei ganz unterschiedlichen Spielarten antifaschistischer Arbeit Raum geben. Außerdem wollen wir Fragen diskutieren, denen unsere Bewegung heute begegnet. Was machen Repressionsdruck oder sexuelle Übergriffe mit uns? Wie soll es weitergehen? Welche Mittel sind Notwendig?
– gruppe für organisierten antifaschismus [wien] –
WARUM ANTIFA? richtet sich an alle Menschen, die antifaschistisch aktiv sind oder sich für antifaschistische Politik interessieren. In unseren Kämpfen beobachten wir teilweise wenig Kontinuität, sowie eine Praxis die mehr von Aktionismus als von strategischen Überlegungen geprägt ist. Außerdem nehmen wir das Fehlen einer gewissen inhaltliche Basis für das eigene Agieren wahr, die sich etwa in der nicht-aufarbeitung sexualisierter Gewalt oder anderen Formen des Verrats an Genoss*innen zeigt.
Das wollen wir ändern.
In drei Veranstaltungen wollen wir unterstreichen, wie wichtig antifaschistische Praxis in all ihren Formen ist. Wir wollen Menschen ermutigen, sich antifaschistisch zu organisieren und aktiv gegen extrem rechte AkteurInnen zu kämpfen. Wir freuen uns auf ein Podium mit Genoss*innen, bei dem wir über Motivationen sprechen und aktuelle Diskussionen weiterführen werden. Als zweite Veranstaltung zeigen wir „Chemnitz triggert“, ein Film über rechte Gewalt in Ostdeutschland und die Kämpfe dagegen. Zum Abschluss haben wir Mathias Wörsching eingeladen, um über Faschismustheorien zu sprechen. Wir wollen mit ihm mögliche theoretische Grundlagen für antifaschistisches Handeln kennenlernen und diskutieren.
Kernelemente des Faschismus damals und heute. Ein Informations- und Diskussionsangebot für Antifaschist*innen.
Vortrag mit Mathias Wörsching
Do, 11.01.2024 | 19 Uhr | ÖH Bund, Taubstummengasse 7, 1040 Wien
Das Wort „Faschismus“ bezeichnet schon immer nicht nur eine Analysekategorie, sondern wird auch als Kampfbegriff von Linken wie Rechten ziemlich wahllos gegen die jeweiligen politischen Gegner*innen eingesetzt. Brauchen Antifaschist*innen überhaupt einen genauen, trennscharfen Faschismusbegriff oder sollten sie vielmehr alle autoritären, rechten Erscheinungsformen als „faschistisch“ brandmarken? In der Veranstaltung wollen wir den Faschismusbegriff diskutieren und dabei unterschiedliche gesellschaftskritische Erklärungsansätze kennenlernen. Selbstverständlich soll es auch um heutige extrem rechte Erscheinungsformen (vor allem in Österreich und Deutschland) gehen: Inwiefern taugt der an den historischen Faschismen entwickelte Begriff heute noch für die Analyse?
Zum Referenten: Mathias Wörsching ist Antifaschist, Historiker und Politologe aus Berlin, betreibt die Internetseite faschismustheorie.de und hat 2020 (unter Mitarbeit von Fabian Kunow) das Buch „Faschismustheorien. Überblick und Einführung.“ in der Reihe theorie.org des Schmetterling-Verlags veröffentlicht.
– gruppe für organisierten antifaschismus [wien] –
Kundgebung in Gedenken an Ernst Kirchweger
So, 31.03.2024 | 15 Uhr | Oper
Ernst Kirchweger, ein bewährter Antifaschist und Widerstandskämpfer,
fiel in seinem 67. Lebensjahr am 31. März 1965 bei einer Demonstration
gegen nazistische Umtriebe an Hochschulen einem brutalen Anschlag zum
Opfer – Günther Kümel, rechtsextremer Burschenschafter und RFS-Mitglied,
schlug ihn nieder. Er erlag am 2. April 1965 seinen schweren
Verletzungen.
Ernst Kirchweger war das erste politische Todesopfer der zweiten
Republik. Sein Mörder wurde lediglich für „Notwehrüberschreitung“
verurteilt – ein lächerliches Urteil, das sinnbildlich für den
österreichischen Umgang mit Antifaschismus steht.
Am 31. März 2024 wollen wir gemeinsam Ernst Kirchweger an seinem 59.
Todestag gedenken.
Niemals vergeben, niemals vergessen!
gruppe für organisierten antifaschismus [wien]